Jeder Grundrechtseingriff bedarf der Debatte im Parlament, in der Öffentlichkeit. Es ist eine demokratische Grundsatzfrage, dass darüber nicht Regierungen alleine entscheiden dürfen.
Kritik des Bundestagsabgeordneten Jan Korte am Infektionsschutzgesetz
Pressemitteilung:
Der Deutsche Bundestag hat am 18. November die Änderungen am
Infektionsschutzgesetz mit einer Mehrheit aus CDU/CSU, SPD und Grünen
angenommen. In namentlicher Abstimmung stimmten 413 Abgeordnete mit Ja,
235 mit Nein, acht Abgeordnete enthielten sich der Stimme.
Auf scharfe Kritik und Ablehnung treffen die Gesetzesänderungen auch in der
Region Anhalt. So kritisiert der anhaltische LINKE-Bundestagsabgeordnete Jan
Korte in seiner Rede vor dem Deutschen Bundestag die Bundesregierung, die „den
Sommer verpennt“ habe, statt die Lage zu analysieren.
„Jeder Eingriff in die Grund- und Freiheitsrechte bedarf einer Debatte,
Zustimmung oder Ablehnung im Deutschen Bundestag und eben das ist nicht
vorgesehen“, kritisiert Korte. Die Mehrheit der Menschen zeige nach wie vor ein
solidarisches Grundverhalten und ohne die könne die Pandemie nicht erfolgreich
bekämpft werden. Die Corona-Krise dürfe daher nicht zu einer schleichenden
Demokratiekrise werden.
„Es ist nicht plausibel, dass empfohlen wird, Kinder mögen nur noch einen
Freund treffen und gleichzeitig sitzen die Kinder tagesüber zusammen mit 30
Kindern in der Schulklasse.“ Auch verstehe niemand, dass zur Unterstützung der
Lufthansa ruckzuck 9 Milliarden Euro, aber bisher kein einziger Euro für ein
bundesweites Luftfilterprogramm für die Schulen zur Verfügung gestellt wurde.
Zur Bewältigung der sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise
wiederholte Korte seine Forderungen nach einer Vermögensabgabe für Millionäre
und Milliardäre, einer Behebung des Lehrermangels und eine Entprivatisierung
im Gesundheitswesen. Dem auf der Länderbank anwesenden Ministerpräsidenten
von Sachsen-Anhalt warf er vor, dass schon vor den Corona-Schulschließungen
Unterrichtsausfall die Regel gewesen sei. „Der Staat pfiff schon vor der Pandemie
auf dem letzten Loch. Ministerpräsident Haseloff, in Sachsen-Anhalt gab es schon
vor der Pandemie 2.000 Lehrer zu wenig. Schon vor der Pandemie!“ Jetzt sei es an
der Zeit, den Menschen eine Perspektive für die Zeit nach Corona zu geben und
das Versprechen, den Staat krisensicher aufzustellen.
Warum wir das ablehnen? Dazu die Begründung der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag.
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